Einweihung des Denkmals für die ermordeten Zwangsarbeiterkinder in Berlin Buch from PARKAFILM.CC on Vimeo.
Einweihung des Gedenkortes in Erinnerung an die „verstorbenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in Bucher Krankenhäusern zwischen 1940 und 1945“ am21. September 2014 um 15.00 Uhr, an der Hobrechtsfelder Chaussee – Treffpunkt großer Parkplatz „Steine ohne Grenzen“ – an der Grenze zwischen Berlin Pankow und Hobrechtsfelde/Panketal
Eine Gruppe von Ehrenamtlichen in Berlin Buch hat diesen Gedenkort initiiert und unter das Motto „Kinder für Kinder“ gestellt. Denn Kinder aus der Marianne-Buggenhagen-Schule, der Grundschule am Sandhaus und der Hufelandoberschule haben die Namen der verstorbenen kleinen Kinder vorgeschrieben, die die Bildhauerin Silvia Fohrer und der Bildhauer Rudolf Kaltenbach dann in Stein umgesetzt haben.
Der Gedenkort erinnert an die bis jetzt nachweislich 123 verstorbenen Mädchen und Jungen, die aufgrund von Mangelversorgung, Infektionskrankheiten oder den Bedingungen des NS Regimes zum Opfer fielen.
Statement der Künstler – Mahnmal der Kinder für Kinder :
Ende letzten Jahres entwickelte sich die Idee, ein Mahnmal für die Kinder der Zwangsarbeiter_innen in Berlin-Buch zu schaffen, basierend auf den bewiesenen Erkenntnissen über die gestorbenen Kinder in der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Alle Beteiligten fanden sich zusammen und das erste Vorhaben, die Kinder selbst die Namen der Verstorbenen in Stein meißeln zu lassen wurde zuerst einmal verworfen. Die Künstler entwickelten daher ein neues Konzept, an dem die Kinder unmittelbar doch beteiligt waren. Rudolf J. Kaltenbach hatte schon viel mit den Kindern der beteiligten Schulen beim 10. Intern. Bildhauersymposion Steine ohne Grenzen am Sandstein gewerkt und sprach nun mit den Direktoren_innen und Lehrer_innen, ob sie im Unterricht das Denkmal theoretisch und in Zeichnungen behandeln und die Kinder die 123 Namen schreiben könnten. Sie stimmten zu. So wurden 123 Namen von den Kindern aufgeschrieben und Zeichnungen dazu gefertigt.
Die Bildhauer_in Silvia Christine Fohrer und Rudolf J. Kaltenbach übernahmen nun die Arbeit des Umsetzens in den Stein. In Carrara-Marmorplättchen gravierten sie die Namenszüge ein und stellten einen Granit für das Mahnmal zur Verfügung. Der Granit war einstmals drei Altare: Hauptaltar , ein Nebenaltar und ein Werktagsaltar einer nicht mehr existenten katholischen Kirchengemeinde.
Das Mahnmal wurde in Form eines Triptychon erbaut, die Namen sind auf der Vorder- und Rückseite angebracht sowie eine teilpolierte Kreuztafel aus Labradorstein.
Im Altar befanden sich auch quadratisch und rechteckig herausgemeißelte Vertiefungen in Form von Reliquienschreinen, die die Bildhauer mit dem Marmor befüllten, der bei der Gravierung entstand. Die Kästen wurden verschlossen. Marmor wurde verwand, weil es dem Charakter des Kinderschrift am ehesten entsprach.
Einige Kinder haben als Zeichnungen Herzen gemalt, die einen Riss zeigen, ähnlich dessen ist der Granit des Nebenaltares gespalten worden. Der Hauptaltar ist die Basis und der Werktagsaltar trägt die Schriftenschilder. Der Stil des Mahnmals ist der „Konkreten Kunst“ zuzuordnen.
Bildhauer_in
Silvia Christine Fohrer
Rudolf J. Kaltenbach
Berlin-Buch September 2014